Der Waffenhändler ohne Gewissen
Der Film “Lord of War” (deutsch: Händler des Todes) mag nicht der beste Film von Stardarsteller Nicholas Cage sein, aber er hat zumindest eine interessante Geschichte, die zumindest in Teilen auf historischen Figuren und Begebenheiten beruht. Cage spielt dabei einen Waffenhändler, der von einem Interpol-Agenten gejagt wird und mit jeden Geschäfte macht der ihn bezahlt. Er heisst Yuri Orlov und ist ein Ukrainer, der eines Tages die Entscheidung trifft, sich im Waffenhandel zu versuchen. Dabei bedient er sich der Hilfe seine Bruders. Sein Geschäft wächst schnell, vor allem mit dem zusammenbrechenden Ostblock, und schliesslich kann er einen russischen General überzeugen, ihm sein gesamtes Arsenal zu verkaufen. Er ist bald ein Millionär und wird vom Interpol Agenten Jack Valentine gejagt. Dieser bekommt zunehmend Einblicke in das Waffengeschäft und muss am Ende einsehen, dass ein Geschäftsmann wie Orlov wohl das kleinere Übel ist. Natürlich geht es auch um die Liebe eine Frau, in diesem Fall die schöne Ava Fontaine, die Orlov auch heiratet und mit der er einen Sohn hat. Orlov ist dabei skrupellos und vom Geld getrieben und sieht immer aber auch einen Konflikt zwischen dem, was er macht und die Werte, die er für richtig hält. Gleichzeitig versteht sein Gegenspieler, dass dessen Werte nur solange Bestand haben, wie sie auch in einem entsprechenden System funktionieren. Und so kann Yuri am Ende einer freier Mann sein, weil er eben nicht nur für die Bösen arbeitet, sondern auch Freunden der USA Waffen besorgt hat. Die US-Regierung bedankt sich dadurch, dass er zwar zum Schein festgenommen wird, kurze Zeit später aber freigelassen wird. Und als freier Mann macht er das, was er am besten kann: Waffen verkaufen.
Der Film selbst übt Kritik vor allem an den westlichen Nationen, die den internationalen Waffenhandel beherrschen und letztlich auch den illegalen Handel in gewissem Maße unterstützen. Am Ende wird darauf hingewiesen, dass die weltgrößten Waffenproduzenten auch die Staaten sind, die die fünf permanenten Mitglieder im UN-Sicherheitsrat sind.
Die Kritik nahm den Film grundsätzlich gut auf , allerdings bekam er insgesamt nur mittelmäßige Bewertungen, und anderem wegen des etwas unübersichtlichen Drehbuchs. Kritisiert wurde, dass die Erzählstränge zu verworren seien und man bisweilen der Geschichte nicht folgen konnte.
Der Film ist nicht ohne ironische Anspielungen und wurde von manchen auch als Satire bezeichnet, auch wenn er eher dem Thriller- und Action-Genre zuzurechnen ist. Seine durchaus politische Aussage geht im Genre etwas verloren und wird auch durch den Hinweis am Ende nicht besser. Regisseur Andrew Niccol verfolgte wohl gute Absichten, die aber nicht alle Kritiker überzeugen konnten. Immerhin wurde der Film aber von Amnesty International offiziell unterstützt, weil er den internationalen Waffenhandel ins Licht der Öffentlichkeit brachte. Im Kino brachte der Film nach sieben Wochen Laufzeit in den USA 24 Millionen Dollar ein, ausserhalb der USA spülte er nochmals 48 Millionen Dollar in die Taschen der Produzenten.